Ferien für flutbetroffene Familien
Fluthilfe übernahm die Organisation
Zehn Familien aus den Flutgebieten Kall, Schleiden, Mechernich und Hellenthal, die sich infolge der Schäden eigentlich keinen Urlaub leisten können, reisen Mitte Juli zwei Wochen lang ins Allgäu. Im Feriendorf Eglofs können sie sich von den enormen Strapazen und Herausforderungen der letzten zwei Jahre erholen. Angestoßen und finanziert wurde die Maßnahme durch das Siedlungswerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Diesem war es ein großes Anliegen, junge Familien mit Kindern, die vom Hochwasser besonders stark betroffen waren, mit einer Erholungsmaßnahme zu unterstützen. Unsere Fluthilfe übernahm die Organisation vor Ort.
"Mein Kollege Philipp Schröder von CaritasInternational, dem weltweit agierenden Hilfswerk der Caritas, wandte sich kürzlich mit der guten Nachricht an mich", schildert Annette Schäfer, Fluthilfe Team Caritas, die Hintergründe. "Er hatte vom Siedlungswerk des Bistums Stuttgart finanzielle Mittel erhalten, welche gezielt in die Ferienmaßnahme fließen soll. Meine Aufgabe als Mitarbeiterin der Fluthilfe war es nun, vom Hochwasser stark geschädigte Familien zu suchen und auf die Möglichkeit anzusprechen." So habe sie die Ordner der letzten zwei Jahre durchforstet und nachgeschaut, zu wem das Angebot und seine Voraussetzungen passen. Die Freude bei den Adressaten war riesig, am Telefon klang es teilweise wie bei einem Lottogewinn - und besonders berührt hat Annette Schäfer dabei die Tatsache, dass sich manche zugunsten anderer zurücknahmen: "Es gab tatsächlich Familien die sagten ‚Das ist super nett von Euch, aber wir haben großes Glück und verdienen genug, daher können wir uns einen eigenen Urlaub leisten. Helfen Sie gerne denen weiter, die es wirklich brauchen.‘"
Dass die Familien am 15. Juli - und damit genau zwei Jahre nach der Katastrophe - ins Allgäu aufbrechen, ist tatsächlich Zufall. Nach dem Erlebten freuen sich nun alle darauf, einmal ganz abzuschalten. Dazu trägt auch das pädagogische Konzept in Eglofs bei. Nach dem Motto "Der Natur so nah" bietet ein Team vor Ort das entsprechende Freizeit- und Erlebnisprogramm für Kinder und Eltern an. "Es ist ein bisschen wie eine Mischung aus Urlaub und Kur, inklusive einer Rundum-Betreuung, so dass auch die Eltern bzw. Alleinerziehenden zur Ruhe kommen können", so Annette Schäfer. So stehen den Kindern drei Spielplätze, eine Boulderwand, ein Kindergarten, eine große Grillhütte, Tischtennisplatten, Barfußpfade, Feuerplätze, Seilparcours und ein Insektenhotel zur Verfügung.
Wer Fragen zur Fluthilfe der Caritas hat, kann sich gerne an die zentrale Rufnummer 02444 4450046 wenden. Weitere Informationen finden Sie auf der Startseite der Homepage www.caritas-eifel.de unter dem Reiter Fluthilfe.