Weitere 3 Jahre Wiederaufbauhilfe

Die Antragsfrist Wiederaufbauhilfe NRW für Hausrat und Gebäude, die ursprünglich am 30.06.2023 enden sollte, wurde vom Bundesrat für die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bis zum 30.06.2026 verlängert. Somit können die Fluthelferinnen des Caritasverbandes für die Region Eifel von der Flut betroffene Menschen weitere drei Jahre bei der Stabilisierung ihrer finanziellen Lebenssituation unterstützen. Sie sind sowohl im Hilfszentrum Schleidener Tal in der Kölner Str. 10 in Gemünd als auch aufsuchend tätig. Neben der materiellen nehmen sie auch die sozialen und persönlichen Angelegenheiten in den Blick.
Es gibt immer noch Personen, denen die kommunalen Hilfen, staatlichen Hilfen, die Beantragung von Spendengeldern und wie das alles zusammenhängt, nicht bekannt sind", sagt Dorothea Gehlen, Koordinatorin der Fluthilfe. "Das gilt es genau zu erläutern und auseinander zu halten - dabei sind wir weiterhin gerne behilflich und freuen uns daher sehr über die Fristverlängerung." Das Team berät nicht nur bei der Antragstellung auf Sofort- und Wiederaufbauprogramme, sondern klärt auch über die Möglichkeit auf, Spendengelder zu beantragen.
Von der Flut Betroffene müssen ihre Schäden vorrangig durch Versicherungen regulieren. Zahlt diese nicht oder nicht alles, können Wiederaufbauhilfen beantragt werden. "Müssen dann noch finanzielle Eigenleistungen erbracht werden, kann man diese gegebenenfalls durch Spendengelder aufstocken", erläutert Kollegin Annette Schäfer. Über das weltweit agierende Katastrophenhilfswerk "Caritas International" wurden bereits ca. 2,4 Millionen Euro an Spenden in der Region Eifel ausgeschüttet. Diese umfasst die Kommunen Hellenthal, Schleiden, Kall, Nettersheim, Blankenheim, Dahlem sowie einige Orte der Stadt Mechernich.
"Wir unterstützen gerne bei der digitalen Antragstellung Wiederaufbau NRW, vor allem wenn ältere Menschen sich in Sachen PC und Internet unsicher sind und kein Familienmitglied da ist, das helfen kann", führt Eva Trossen, die neben der Eifeler Region zusätzlich für die Fluthilfe in der Region Düren Ansprechpartnerin ist, weiter aus. "Mitunter kümmern wir uns auch um die Vermittlung von Gutachtern und Handwerkern."
Darüber hinaus hat das Team in Zusammenarbeit mit anderen Trägern bereits zwei Spieletreffs initiiert. So gibt es im Gemünder Hilfszentrum in Kooperation mit den Maltesern, der Arbeiterwohlfahrt und der Diakonie jeden Mittwoch von 14:00 - 16:00 Uhr ein Treffpunkt für Erwachsene, die sich zum Erzählen, Kaffee trinken mit Stück Kuchen oder Spielen begegnen möchten. Ein weiteres Angebot gibt es gemeinsam mit der Pfarre St. Nikolaus in Kall. Hier treffen sich Interessierte jeden Donnerstag zur gleichen Zeit im Pfarrheim neben der katholischen Kirche. "Gesellschaftsspiele spielen, bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen, eben einfach eine gemütliche Zeit miteinander verbringen - nach Corona und Flut waren solche Angebote in unserer Region häufig weggebrochen. Da war es uns wichtig, der Vereinsamung vieler Menschen entgegen zu wirken und schnell für ein neue Angebote zu sorgen", betont Dorothea Gehlen. Generell hat das Team für viele Sorgen und Nöte ein Ohr. Bei erkennbaren psychischen Problemen oder Traumata vermitteln es gerne an die Interkommunale Psychosoziale Unterstützung (IPSU), welche die Malteser im Hilfszentrum anbieten.
Daher: Trauen Sie sich und sprechen Sie uns an!