Großzügige Spende an die Caritas
Unser Caritasverband stand in den letzten Jahren vor einigen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe und zuletzt die Cyberattacke im vergangenen November kosteten so manchen Nerv. Nun jedoch kam es zu einem ungewöhnlichen Glücksfall: aus dem Privatvermögen eines Vereins, der sich derzeit in der Auflösungsphase befindet, fließt gemäß dessen Satzungsbestimmungen die Hälfte an unseren Wohlfahrtsverband. Die Summe beziffert sich auf 108.000 €.
"Wir fielen aus allen Wolken, als uns die Nachricht einer Frau Erika Greß aus Wuppertal, die uns bis dahin vollkommen unbekannt war, erreichte", beschreibt Ute Stolz vom Caritas-Vorstand die Überraschung. "Uns war ja auch gar nicht klar, warum wir in diesen Genuss kommen und welche Geschichte eigentlich dahintersteckt." So fuhr sie gemeinsam mit Arndt Krömer (Öffentlichkeitsarbeit) zu Erika Greß (r.) nach Hause, um nicht nur die notwendigen Formalitäten zu klären, sondern auch, um die historischen Zusammenhänge in Erfahrung zu bringen.
Alles begann mit Frau Elfriede Baldes. Sie war in den 70er Jahren Chefsekretärin der Firma Stocko mit Niederlassungen in Wuppertal und Hellenthal. Sie hatte im Laufe ihres Lebens ein beträchtliches Privatvermögen angespart und scheinbar ein Herz für verrentete Mitarbeitende, die sich nicht viel leisten konnten. So hinterlegte sie ihr Vermögen in der Firma und bestimmte, dass dieses für bedürftige Betriebsrentnerinnen und -rentner eingesetzt werden sollte, um deren finanzielle Situation zu verbessern.
Nachdem die Firma 1997 verkauft wurde, brachte Verwaltungsmitarbeiterin Erika Greß, die nach dem Tod von Elfriede Baldes mit der Angelegenheit betraut wurde, das Vermögen in den dazu neu gegründeten Verein "Elfriede-Baldes-Fonds e.V." ein. Über diesen wurden ehemalige Mitarbeitende nach wie vor unterstützt.
"Nachdem jedoch staatliche Hilfen wie Wohngeld oder Sozialhilfe eingeführt worden waren, die den Rentnern nun zustanden, machte unser Verein keinen Sinn mehr - denn unsere Unterstützung wurde von diesen Hilfen wiederum abgezogen", erklärte Erika Greß. Als somit klar wurde, dass der ursprüngliche Vereinszweck von da an nicht mehr erfüllt werden konnte, beschlossen die Mitglieder, den Verein aufzulösen. Für das Eintreten dieses Falles war in der Satzung schriftlich vorgesehen, dass eine Hälfte des Vereinsvermögens für einen wohltätigen Zweck in Wuppertal und die andere an den Caritasverband für die Region Eifel e.V. zu fließen hat.
"Ich habe in den vergangenen Wochen viel in alten Unterlagen gestöbert und herausgefunden, dass ein der Caritas wohlgesonnener Mitarbeiter von Stocko Hellenthal dies verfügt hat", schilderte Erika Greß die letzten Zusammenhänge. Er legte fest, dass mit der Spende die ambulante Pflege sowie Menschen mit sozialpsychiatrischem Hilfebedarf im Schleidener Tal/Raum Hellenthal unterstützt werden solle. So komme sie nun in die Lage, die Eifeler Caritas mit der Spende zu bedenken.
"Wir können nur ‚tausend Dank‘ sagen", drückte Ute Stolz ihre Freude über die unerwartete, glückliche Fügung aus. Das sage sie nicht nur persönlich, sondern auch im Namen der Menschen, die Hilfe brauchen und sie mit der Spende unterstützen könne. "Da öffentliche Mittel immer mehr reduziert werden, wir aber gleichzeitig merken, dass die Not steigt, sind wir auf privates Engagement angewiesen, um unsere Hilfen bestmöglich anbieten zu können."